NETZWERK: "WORK IN PROGRESS"

Helga Köcher



Gesamtprojekt

Fotoausstellung Spak/Magner

Mandel-Mantel / Musik

Lesung - Petra Ganglbauer

Matching

Projekt Walter Müller

Netzwerk: "Work in Progress"

Mis-Placed/Mis-Understood

Praterstrasse

schussvorbug

Lesung - Ferdinand Schmatz

Entsprechung



Netzwerk bauen als "Work in Progress"

Drei Netzwerke von Helga Köcher mit unterschiedlicher Zielsetzung aus verschiedenen Epochen werden im März präsentiert.

In ihrem ersten gesellschaftspolitischen Netzwerk „Mut zur Demokratie“ (1973 – 1975) initiierte sie Gruppen, die sich mit Demokratiediskussion, Rundfunkreform und Schulreform befassten und setzte Impulse für die ersten Ökogruppen als Vorläufer der Grünen. Damals erkannte sie die Tendenz solcher Gruppen, sich abzuschotten und zu konkurrenzieren. Der Soziologe Peter Atteslander machte sie auf das Homan’sche Gesetz aufmerksam, nachdem Gruppen dazu tendierten, Innenkontakte zu intensivieren und Außenkontakte zu verringern. Dadurch entstünden projektive Feindbilder und die Gruppe bliebe in ihrer Innensicht gefangen.

1999 startete sie unter dem Eindruck des Kosovokriegs das Projekt „Brücken für den Frieden“, das sich die Vernetzung der damals zersplitterten zivilgesellschaftlichen Szene und die Belebung des öffentlichen Diskurses zum Ziel setzte. Sie organisierte 54 Veranstaltungen zu den verschiedensten Themen und entwickelte dabei ein partizipatives Diskussionssetting. Die Erfahrungen aus „Mut zur Demokratie“ erwiesen sich als wertvoll: Durch heterogene Zusammensetzung von Gruppen konnte sich die Bildung von abgegrenzten Gruppenidentitäten vermeiden lassen. Ein weiterer förderlicher Faktor war die Unterstützung von ExpertInnen aus der Organisationsentwicklung.

Mit "Brücken für den Frieden" konnte Helga Köcher die Gründung der ATTAC Österreich initiieren, eine Vernetzung der verschiedenen Friedens-Gruppen erreichen, die Antidiskriminierungsplattform oefag mitbegründen und eine Allianz mit Bourdieus ?Raisons d’agir? bilden. Für den Bau von Strukturen zu konkreter Projektarbeit aber erwies sich die große Menge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Diskussionen und Workshops als unfähig. Es wurde klar, dass die überwiegende Mehrzahl auch der engagierten Menschen autoritär verfasst ist, und kaum imstande ohne hierarchische Strukturen arbeitsteilig zu agieren.

Fragen traten also in den Vordergrund wie: Wie entstehen horizontale Strukturen? Wie funktioniert Arbeitsteiligkeit ohne Hierarchie? Wie können komplexe Fragestellungen und spartenübergreifende Projekte erfolgreich bewältigt werden trotz der Unterschiede in Sprache und Kultur je nach Generation, Fachrichtung und Gruppenidentität?

Um diesen Fragen nachgehen konnte, startete sie 2003 "Emergence of Projects" ein transdisziplinäres Netzwerk von Menschen aus Kunst und Wissenschaft. Die Idee dahinter ist, dass ein möglichst gleiches Level die Kooperation zwischen Menschen unterschiedlicher Kompetenz erleichtert und dadurch die Beobachtung, wie eine solche funktioniert, überhaupt erst ermöglicht.


Projekt bei final taste:

Eröffnung 11.3.2005, 18:00 Uhr
Haus pr10 / Praterstrasse 10/10, 1020 Wien
und Praterstrasse 42 / Vitrine Durchgang, öffentlicher Raum

Ausstellungsdauer: 12. - 18. März 2005, Vitrine bis 30.03.2005
täglich (ausser Sa / So) von 18h – 20h, sowie nach
tel. Vereinbarung, Tel. (01) 270 79 39