VEZALEBT
vezalebt
Widmungstafel, Collage von Eva Wassertheurer, 2013
Veza Canetti – ein spätes Jubiläum in Wien
Kunst, Literatur, Musik, Wissenschaft

Kunstprojekt des Instituts für Interaktive Raumprojekte
mit GastgeberInnen in der Leopoldstadt. www.taste.at/vezalebt

30.April, 19.00
Autorinnenprojekt, Alte Schmiede


6.Mai, 18.00 Enthüllung der Widmungstafel
Konzert/Ausstellungsrundgang
vor Haus Ferdinandstraße 29, 1020 Wien



7.Mai, 19.00 Buchpräsentation bei ESRA
24.Mai, 19.00 Literaturperformances im Salon
12. Juni, 18.00 Finissage im Hof/Hotel Praterstern

ProjektpartnerInnen und Sponsoren: Theodor Kramer Gesellschaft, Basis.Kultur.Wien,
ESRA Psychosoziales Zentrum, Alte Schmiede Wien, Promedia Verlag, Büchereien
Wien, Salon, KÖR Kunst im öffentlichen Raum GmbH, Wien Kultur, BMUKK,
Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus sowie private Sponsoren vor Ort
(Hotel Praterstern, Peter Balogh, Sternstudio, Buchbinderei Waniek, Beatrix
Willmann, Lisa Huber-Busch).


Wer oder was wäre eine Veza Canetti von heute? Wir wissen es nicht. Im Wien der Ersten Republik war ihr Leben von unsicheren Zeiten und historischen Brüchen bestimmt. 1938 emigrierte sie mit ihrem Mann Elias Canetti nach England, wo sie vor 50 Jahren in London starb. Sie schrieb immer unter Pseudonymen. Die Sprache und Haltung dieser Dichterin Veza Canetti (1897–1963) wirkt im Heute weiter und es ist Zeit, von ihr in der Gegenwartsform zu sprechen. Veza lebt. Sie überrascht und inspiriert, seit ihr erster Roman (erst 1990) posthum erschienen ist, gleichermaßen Kunst wie Literatur.

VEZALEBT – Veza Canetti, ein spätes Jubiläum in Wien wird vor allem ein Fest sein. Literarische, künstlerische, musikalische und wissenschaftliche Annäherungsversuche an diese lang Verschwiegene werden von nachgeborenen Generationen gebündelt. Damit wird Identität vor Ort und über Österreich hinaus möglich gemacht. Im Vorfeld arbeitete eine Projektgruppe bei Basis.Kultur.Wien, um sich der Wiener Schreibumgebung der jungen Venetiana Taubner-Calderon (ab 1934 hieß sie Canetti) künstlerisch-prozessual anzunähern. Ausstellungen an acht benachbarten Orten und im öffentlichen Raum zeugen von unterschiedlichen Zugängen.


Veza Canettis Roman Die Gelbe Straße gilt als literarische Transformation der Ferdinandstraße im 2. Bezirk, der Leopoldstadt, einem jüdischen Viertel im Wien der 1930iger Jahre. Mit der Lesung aus ihrem Exilroman Die Schildkröten schließt diese mehrwöchige Jubiläums-Veranstaltung. Die bei ESRA vorgestellte Anthologie Veza Canetti lebt versammelt sozialkritische Kurzprosa von Frauen heute, wie auch wissenschaftliche Texte, zeigt Abbildungen des Kunstprojekts und fragt nach Bedingungen für ein Kunst- und Literaturschaffen von Frauen in unserer Zeit.

Die Wahrheit darin ist verschüttet lautet schließlich das ausgewählte Zitat auf der Widmungstafel an Vezas Schreibhaus. Das Kunstprojekt VEZALEBT wird, zusammen mit der Theodor Kramer Gesellschaft, am 6. Mai 2013 diese Tafel der Bevölkerung übergeben. Unweit davon ist zukünftig eine permanente Lichtinstallation angedacht: VEZA fehlt ist als einwöchige Projektion schon Teil des öffentlichen Raums. Mit der Entdeckung des Schreibhauses von Veza Canetti begann unsere Annäherung 2006, zusammen mit Labyrinth, einer Gruppe von englischen DichterInnen in Wien. Ein Prozess, der Räume um Räume aufmacht, wie jedes Erinnern.
Gertrude Moser-Wagner, Künstlerin, Initiatorin
Programm
Montag, 6.Mai 2013
18.00 vor dem Haus Ferdinandstraße 29, 1020 Wien
Enthüllung der Widmungstafel und Eröffnung
Begrüßung: Ernst Woller (Vorsitzender des Gemeinde-ratsausschusses für Kultur und Wissenschaft in Wien)
Es sprechen: Konstantin Kaiser (Theodor Kramer Gesellschaft), Martina Taig (KÖR), Gertrude Moser-Wagner (Initiatorin)
Konzert und Lied für Veza: Evelyn Blumenau/NOVI SAD







19.00 geführter Rundgang zu den Ausstellungsorten
mit den KünstlerInnen


20.00 Projektion VEZA fehlt: Feuermauer bei der Kreuzung
Ferdinandstraße/Tempelgasse 12, Ausklang ebendort,
vor dem Sephardischen Zentrum (Ende 22.00)




Dienstag, 7.Mai 2013
18.00 Treffpunkt vor dem Haus Ferdinandstraße 29
Performance von Zsuzsanna Balla, Untere Donaustraße


19.00 Buchpräsentation mit Lesungen aus der Anthologie
Veza Canetti lebt, bei ESRA, Tempelgasse 5 (Bitte anmelden
info@esra.at und amtlichen Lichtbildausweis mitnehmen)
Begrüßung: Peter Schwarz (ESRA), Anita Zemlyak
(Basis.Kultur.Wien). Zum Buch: Petra Ganglbauer,
Gertrude Moser-Wagner, Karin Ballauff (Mitherausgeberinnen)







Ausstellung der KünstlerInnen aus der Projektgruppe: Zsuzsanna Balla, Bernd
Bogensberger, Li Cunqing, Natalie Deewan, Monika Lederbauer, Anna-Lisa
Schöffel, Eva Wassertheurer. Zugeladene Künstlerinnen: Isabel Czerwenka-
Wenkstetten (A/USA), Carla Sanguineti (I), Marica Radojčić (SRB)

Freitag, 24.Mai 2013
19.00 Salon, Praterstraße17/Hof, 1020 Wien
No way home? Literaturperformances
von Labyrinth / Peter Waugh




Mittwoch, 12. Juni 2013
18.00 Hotel Praterstern, Mayergasse 6, 1020 Wien
Lesung aus Veza Canetti, Die Schildkröten
(Erstes Wiener Lesetheater und Zweites Stegreiftheater,
Organisation: Gabriele Stöger) und Lieder vom Leben
und Widerstehen (Maren Rahmann)


ausstellungsdetail
Eva Wassertheurer, Monika Lederbauer, BKW Ausstellungsdetail, 2012

künstlermiclh
KÜNSTLERMILCH, Isabel Czerwenka-Wenkstetten, 2012

plan

• Widmungstafel, 
Ferdinandstraße 29, Schreibhaus Veza Canetti
• VEZA fehlt, 
Feuermauer Haus Tempelgasse12,
Natalie Deewan und Gertrude Moser-Wagner
• Charakterhaus, 
ESRA, Tempelgasse 5, Bernd Bogensberger
• VEZA+SCHATTEN:Frau/en, 
Bezirksbücherei Zirkusgasse 3,
Monika Lederbauer
• Gelbstraße in China/Wien, 
Buchbinderei Waniek, Rotensterng. 26,
Li Cunqing
• Typen aus der Gelben Straße,
Passage/Vitrine Praterstr. 42,
Eva Wassertheurer
• Tore,
Anna-Lisa Schöffel, Triptychon, Zsuzsanna Balla,
Studio Balogh, Mayerg. 3
• Frau als Nährende/Frau als Monster,
Isabel Czerwenka-Wenkstetten /
Carla Sanguineti, Sternstudio, Mayergasse 7
• The Tesla White Dove, Marica Radojcic´,
Hotel Praterstern, Mayergasse 6

Ausstellungsdauer: 6.Mai –12. Juni 2013
Öffnungszeiten Sternstudio & Studio Balogh:
Mi–Fr 17.00–19.00, Sa 15.00–17.00
Gastgeber-Institutionen zu den angegebenen Öffnungszeiten